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„Wir essen dauernd und zu viel“, sagt Prof. Andreas Michalsen, Chefarzt der Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin. Daher rät der Ernährungsmediziner, sich für einige Tage im Jahr vom Ballast des Konsumierens zu befreien und durch Fasten einmal alles auf null zu setzen. Er berichtet in der neuen arte-Dokumentation „Fasten – ein Phänomen wird erforscht“ über aktuelle Forschungsergebnisse und erläutert die therapeutische Wirkung des Nahrungsverzichts. In der Evolution des Menschen dürfte es häufig vorgekommen sein, dass Nahrung knapp war – insbesondere in Zeiten, in denen es nichts zu Jagen oder Sammeln gab. „Deshalb haben wir eine Fähigkeit entwickelt, die uns heute oft Probleme bereitet: Wir sind in der Lage, Fett zu speichern“, erklärt Prof. Michalsen. Wenn Nahrung ausbleibt, schaltet der Körper auf ein Notfallprogramm um und nutzt die gespeicherten Reserven.

Die Macher der erfolgreichen Dokumentation "Heilen und Fasten" Sylvie Gilman und Thierry Lestrade gehen jetzt schon zum zweiten Mal der Heilkraft des Fastens auf die Spur und begleiten in ihrem neuen Film Stéphane, der aufgrund gesundheitlicher Probleme zwei Wochen lang fastet. Gleichzeitig greifen sie aktuelle Forschungsergebnisse aus den USA, Deutschland und Italien auf, um zu erklären, was im Körper während des Fastens passiert. Zahlreiche Studien der letzten Jahre scheinen die positiven Auswirkungen des Fastens auf Krankheiten wie Diabetes, Rheuma, Autoimmunerkrankungen, Bluthochdruck, Krebs und das Mikrobiom zu bestätigen. Neben dem mehrtägigen Fasten erfährt auch das Intervallfasten einen regelrechten Hype, sowohl in den sozialen Medien als auch in der wissenschaftlichen Welt. Bei dieser Ernährungsweise werden nicht die Kalorien, sondern die Stunden zwischen den Mahlzeiten gezählt. Sie könnte potenziell die Behandlung vieler chronischer Erkrankungen revolutionieren. Ob als Therapie oder Prävention – viele Wissenschaftler hoffen, dass Fasten künftig Teil der Gesundheitspolitik wird.

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