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Ein Abschied mit Blick nach vorn
Nach rund 25 Jahren geht Professor Dr. med. Andreas Krause, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin und Chefarzt der Klinik für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Osteologie am Immanuel Krankenhaus Berlin, in den Ruhestand.
Beim wissenschaftlichen Symposium am Samstag, den 5. April 2025 wurde Prof. Krause von der Geschäftsführung, Kolleginnen und Kollegen sowie zahlreichen Weggefährten für sein langjähriges Engagement gewürdigt. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger Dr. Udo Schneider begrüßt. Die Veranstaltung fand im Berliner Harnack-Haus statt, einem lebendigen Ort der Wissenschaft. Es ist die traditionsreiche Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft und befindet sich im Villen- und Wissenschaftsviertel Dahlem, das schon seit rund hundert Jahren als deutsches Oxford bezeichnet wird.
In diesem besonderen, altehrwürdigen Rahmen schlug das Symposium A(h)s und O(h)s in der Rheumatologie thematisch eine Brücke zwischen einerseits diagnostischen und therapeutischen Standards in einigen Bereichen der Rheumatologie (dem A und O) und andererseits erstaunlichen neuen Entwicklungen und Aussichten (einigen Ahs und Ohs). Fundierte Vorträge und interessante Diskussionsbeiträge der Fachreferentinnen und Fachreferenten boten eine gute Grundlage für diesen intensiven Austausch.
Roy J. Noack, Geschäftsführer vom Immanuel Krankenhaus Berlin, grüßte die rund 200 Teilnehmenden, die sich zur „Staffelstabübergabe“, aber auch zum wissenschaftlichen Austausch am Vormittag eingefunden hatten. Er hob Prof. Krauses außerordentliches Engagement für das Immanuel Krankenhaus Berlin an beiden Standorten in Buch und Wannsee hervor und betonte, dass er entscheidend die Weiterentwicklung des Hauses geprägt habe. So sei es einerseits ein großes „Oh“, ihn zu verabschieden, aber gleichzeitig ein großes „Ah“, mit Dr. Schneider einen kompetenten Nachfolger begrüßen zu dürfen.

Durch den ersten Teil des wissenschaftlichen Programms führte Prof. Krause. Er stellte mit wertschätzenden Worten seine „Wunschreferentin“ und „Wunschreferenten“ vor und bedankte sich für das fortlaufende gute – und besonders für die Rheumatologie so wichtige interdisziplinäre – Miteinander.

Mit dem ersten Referenten und der zweiten Referentin hat Prof. Krause nicht nur eine lange berufliche Verbindung, sondern auch eine Freundschaft: Prof. Dr. med. Klaus Krüger vom Rheumatologischen Zentrum München-Ost und Prof. Dr. med. Elisabeth Märker-Herrmann aus der Ambulanz für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie vom DKD Helios Klinik Wiesbaden haben beide die deutsche Rheumatologie geprägt wie kaum andere.
Prof. Krüger gab einen Überblick über 90 Jahre Forschung und Therapie in Rheumatoider Arthritis und Prof. Märker-Herrmann berichtete über ihr klinisches Steckenpferd Spondyloarthritiden. Im Anschluss daran kam Prof. Dr. med. Christoph Baerwald vom Zentrum für Seltene Erkrankungen an der Universitätsklinikum Leipzig zu Wort. Der Freund und Kollege von Prof. Krause schon seit gemeinsamen Marburger Zeiten in den 1980er Jahren widmete sich in seinem Vortrag der Psychoneuroimmunologie.
Bevor es in die Kaffeepause ging, bereitete das Klinik-Team unter Moderation von den Oberärzten Dr. Aaron Juche und Dr. Eva Seipelt (beide aus dem Team Buch) für Prof. Krause noch eine kleine Überraschung. In einem interaktiven Quiz, an dem alle Teilnehmenden via App mitmachen konnten, sorgten sie abwechselnd mit kniffligen medizinischen Fragen für „Ähs“ und „Öhs“ sowie mit persönlichen Fragen zu Prof. Krause, wie beispielsweise den aktuellen Ligaplatz von seinem Heimatfußballverein, für einige Schmunzler.
Den zweiten Teil der Veranstaltung eröffnete und moderierte Dr. Udo Schneider, neuer Chefarzt der Klinik für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Osteologie am Immanuel Krankenhaus Berlin. Er bedankte sich zunächst für das Vertrauen, den tollen Empfang in der Klinik und überließ dann Prof. Krauses langjährigen Mitarbeiterinnen Barbara Brandt, Chefsekretariat, und Melanie Huber, Rheumatologische Fachassistenz, die Bühne. Sie hielten für ihren Chef und Fußball- und SV Werder-Bremen-Fan neben persönlichen guten Wünschen auch einen Film mit zwei ganz besonderen Videobotschaften bereit.

Den Auftakt für den zweiten wissenschaftlichen Teil machte Dr. Schneiders Kollege und Freund Prof. Dr. med. Werner Stenzel vom Institut für Neuropathologie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin mit dem Thema Myositiden. Gemeinsam haben sie bereits 26 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht und sind auch Gründer des Myositis Zentrums Charité Berlin, wo Patientinnen und Patienten eine interdisziplinäre Anlaufstelle haben. Danach gab eine ehemalige Charité-Kollegin von Dr. Schneider, PD Dr. med. Paula Hoff, Rheumatologin vom Endokrinologikum Berlin, ein Update in der Osteologie und illustrierte das mit interessanten Fallbeispielen aus ihrer Praxis.
Den Blick in die Zukunft richtete Dr. med. Martin Krusche von der III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Nephrologie / Rheumatologie /Endokrinologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Der ebenfalls ehemalige Charité-Kollege von Dr Schneider erläuterte, was heute schon durch KI in der Rheumatologie möglich sei, wie beispielsweise die Erkennung von Krankheitsmustern, und was künftig möglich sein wird, wie beispielsweise Therapievorhersagen.
Im großen „Finale“ richtete Prof. Krause noch einige emotionale Abschiedsworte an das Plenum: Er dankte allen Referentinnen und Referenten, dem Organisations-Team, dem Klinik-Team, allen Teilnehmenden und nicht zuletzt seiner Familie. Nach seinem Abschiedsgruß „Bleiben Sie bewahrt!“ übergab er unter Standing Ovations den Staffelstab an Dr. Schneider.
Beim anschließenden Mittagsimbiss gab es dann noch genug Zeit für persönliche Begegnungen und Gespräche.