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Frauengesundheit und Osteoporose
Dr. med. Katja Warnecke spricht in der Sendung „Natürlich gesund“ über vorbeugende Maßnahmen und die Behandlung einer Osteoporose.
Angenehmen Dienstagabend, hier ist Radio Paradiso mit Natürlich gesund. Ich bin Julia Nogli und ich spreche heute mit Dr. Katja Warnecke, Leiterin der Osteologie in der Abteilung Rheumatologie, klinische Immunologie am Immanuel Krankenhaus Berlin. Guten Abend erst mal.
Guten Abend Frau Nogli. Wir wollen heute sprechen über Frauengesundheit und ganz speziell über Osteoporose. Da ist ja schon anscheinend ein Zusammenhang zu sehen.
Was ist denn eigentlich erst mal allgemein Osteoporose? Osteoporose ist eine generalisierte Erkrankung des Knochens, die durch eine verminderte Knochenmasse und eine verschlechterte Mikroarchitektur zu einer erhöhten Knochenbruchgefahr führt. Osteoporose ist, ich glaube das wissen die meisten Hörer, eine der größten Volkskrankheiten und wird immer noch unterschätzt und unterversorgt, was die Behandlung angeht. Wir haben ungefähr fünf Millionen Frauen und eine Million Männer, die an Osteoporose erkrankt sind oder anders ausgedrückt, eine von vier Frauen und einer von 17 Männern ab 50 Jahren leidet an Osteoporose.
Wir haben also doch eine große Menge an Patienten, die an Osteoporose leiden und leider ist es so, dass die Therapien nach einem Jahr bei den meisten aufhören, weil die Compliance, also die Mitarbeit nicht stimmt, die Aufklärung nicht stimmt. Da gibt es noch eine ganze Menge für uns zu tun. Also wenn alle Patienten mit Osteoporose gut behandelt werden, gut mitmachen, dann können wir 40.000 Knochenbrüche im Jahr verhindern in Deutschland.
Das ist ja eine wirklich erstaunliche Zahl. Vielleicht erst mal noch einen Schritt zurück, was genau machen Sie? Also Sie sind ja wahrscheinlich nicht nur mit dieser Erkrankung beschäftigt oder Sie sind da spezialisiert, ja? Also wir haben eine kleine Abteilung, die nennt sich Osteologie und wir beschäftigen uns mit dem Knochenstoffwechsel. Also im Prinzip sind es alle Erkrankungen, die zu Knochenbrüchen führen.
Da spielt die Osteoporose einen großen Teil, aber wir haben auch ganz viele andere Erkrankungen, Formen des Calciumphosphathaushalts, der nicht stimmt, genetische Ursachen, Vitamin-D-Mangelsituation oder wir klären natürlich auch ab, es kann ja auch mal eine Tumorerkrankung dahinterstecken. Also Patienten, die ein auffälliges Krankheitsbild des Knochens haben mit Knochenbrüchen, werden uns vorgestellt, entweder im ambulanten Bereich oder auch stationär, wenn extreme Schmerzen da sind oder eine Abklärung nötig ist. Und nun haben wir ja schon gehört von Ihnen, Osteoporose ist sehr verbreitet, ist vor allem, aber eben nicht nur, eine Erkrankung der älteren Frau, wenn man das so sagen kann.
Und da kann man ja also erst mal im Vorfeld schon mal auch was tun, sagten Sie. Genau, also wir können die Osteoporose am Anfang ja gar nicht spüren. Jeder, der an Osteoporose erkrankt, muss sich unbedingt Beschwerden haben.
Das heißt, wir müssen gucken, wer ist betroffen, wie kann man vorbeugen und da spielen Risikofaktoren eine Rolle, die man auch wissen muss, um mal zu gucken, habe ich eine Osteoporose oder nicht. Das ist also einmal die Genetik, habe ich eine familiäre Belastung. Da spielt die Lebensweise eine Rolle, die Ernährung spielt eine Rolle, Vitamin D, Mangelsituation, Alkohol, Nikotin, Begleiterkrankungen wie Cortison zum Beispiel, also Begleitmedikation, Knochenbrüche in der Vorgeschichte, ganz wichtig, Hormonmangel und andere Begleiterkrankungen wie Rheumatoide, Arthritis, Diabetes, gibt es eine Sturzgefahr, stürzt die Patientin oder der Patient häufiger.
Das sind Sachen, die wir in die Diagnostik einschließen, ob eine Osteoporose vorliegt und natürlich spielt die Knochendichte-Messung auch eine Rolle. Was den Hormonmangel angeht, wir haben ja heute das Thema Frauengesundheit, da geht es darum, dass wir eine gute Knochenmasse aufbauen, wenn wir 35 Jahre eine Fertilitätszeit, also eine Fruchtbarkeitszeit haben und alles, was da drunter ist, also sprich zu früh Eintritt in die Wechseljahre, führt einfach zu einem schlechteren Knochen, zu einem schnelleren Knochenabbau. Und irgendwann ist die Schranke überschritten, die Schwelle überschritten, dass es dann eben auch bei Bagatellunfällen zu Knochenbrüchen kommt.
Es gibt also ein paar Risikofaktoren, aber eben auch vorbeugende Maßnahmen, wenn es um Osteoporose geht. Mehr dazu und auch zu einem Infotag zum Thema Frauengesundheit nächsten Montag, zu dem Sie herzlich eingeladen sind, in ein paar Minuten, hier in der Sendung Natürlich gesund auf Radio Paradiso. Sie sind bei Radio Paradiso in der Sendung Natürlich gesund.
Mein Name ist Julia Nogli, Expertin ist Dr. Katja Warnecke, Leiterin der Osteologie in der Abteilung Klinische Immunologie, Rheumatologie am Immanuel Krankenhaus Berlin, die Sie übrigens kennenlernen können nächsten Montag, denn da ist dort ein Naturheilkundetag. Zusammen mit Claudia Römer und Prof. Dr. Andreas Michalsen wird sie zum Thema Osteoporose bei Frauen, Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung unter Berücksichtigung von Ernährung und Training referieren. Und darum geht es auch hier bei uns heute Abend.
Frau Warnecke, wenn eine Osteoporose diagnostiziert ist, wie kann sie denn behandelt werden? Ja, also erstmal schulmedizinisch ist es so, es gibt neue Leitlinien, die sind im letzten Jahr ein bisschen einfacher zum Verstehen aufgesetzt worden oder rausgekommen. Da sagt man, wenn die Knochenbruchgefahr über drei Prozent ist in den nächsten drei Jahren, also wenn ein Risiko dafür da ist, dann soll man auch mit einem osteologischen Medikament arbeiten. Ansonsten gilt es für jeden und auch für jeden in der Bevölkerung, dass man die Basis gut aufbaut.
Und da gibt es drei Säulen, da kann ich auch aufs Einzelne mal eingehen. Das ist einmal als erste Säule die kalziumfreundliche Ernährung. Die zweite Säule ist ein guter Vitamin-D-Haushalt.
Und die dritte Säule ist ein körperliches Training. Und bei der Vitamin-D-Versorgung geht es um eine kalziumfreundliche Kost, um 800 bis 1000 Milligramm Kalzium pro Tag, die man über eine normale Ernährung und Mineralwasser zu sich nehmen soll. Also da gehört auch Frischkost, viel Gemüse, viel grünes Gemüse dazu, kalziumreiches Mineralwasser.
Milchprodukte, insbesondere Hartkäse, sind Kalziumbomben. Es geht natürlich auch ohne Milchprodukte weglassen von Fertiggerichten, die zu hohen Phosphatanteile und zu hohen Salzgehalt haben. Also wenn jemand eine mediterrane Küche mit pflanzlichen Ölen und vielen Salaten ist, dann liegt er da schon ganz gut.
Was den Vitamin-D-Haushalt angeht, da geht es darum, dauerhaft einen guten Spiegel zu haben, weil ein Vitamin-D-Mangel dazu führt, dass Kalzium nicht gut aus der Nahrung aufgenommen wird und auch nicht gut in den Knochen eingebaut wird. Das heißt, wir brauchen ein gutes Spiegel und zwar dauerhaft, damit das Kalzium, was wir einnehmen, auch zu 99 Prozent im Knochen landet. Wir können Vitamin-D zwar über die Haut bilden, das ist so 90 Prozent möglich, 10 Prozent über die Ernährung durch zum Beispiel fetten Seefisch oder Eigelb und durch natürliche Alterungsprozesse der Haut und Sonnenschutz.
Auch durch unseren Breitengrad hier oben in Berlin können wir einfach in den Wintermonaten nicht genug Vitamin-D bilden. Das spielt alles eine Rolle, dass wir eigentlich in der Bevölkerung einen großen suboptimalen Spiegel an Vitamin-D haben. Was noch eine Rolle spielt, sind gute Spiegel für B12 und Fusor.
Da geht es um die Zellfunktion im Knochen und wir wissen, das ist auch in den Leitlinien drin, dass ein K2-Mangel vermieden werden soll, also dass darauf auch geachtet werden soll. Und die dritte, auch eine sehr, sehr wichtige Säule, ist das körperliche Training. Da geht es um Kraft- und Ausdauertraining zur Kräftigung der Rückenmuskulatur.
Günstig ist ein kontinuierlicher Muskelaufbau. Das ist natürlich ab einem gewissen Alter sehr, sehr schwierig, sollte aber trotzdem angestrebt werden. Die Intensität der einzelnen Übungen sollte langsam gesteigert werden.
Man sagt so ein bisschen, regelmäßig Druck- und Zugbelastung des Knochens ist wichtig. Also wenn man sieht, dass der Muskel aufbaut, dann kann man davon ausgehen, dass auch der Knochen aufbaut. Und bei Patienten, die schon mal einen Knochenbruch hatten, da ist auch tatsächlich eine Sturzprophylaxe wichtig.
Die haben auch Angst im Kopf. Da geht es um regelmäßige Balance, Koordination und Krafttraining. Sagt Dr. Katja Warnecke, Leiterin der Osteologie in der Abteilung Klinische Immunologie, Rheumatologie am Immanuel Krankenhaus Berlin, wo es am kommenden Montag um 17 Uhr eine Infoveranstaltung zum Thema geben wird.
Dazu auch mehr hier auf Paradiso.de in der Mediathek unter Natürlich gesund und in wenigen Minuten auch zum Hören hier bei Radio Paradiso. Sie sind bei Radio Paradiso mit Natürlich gesund. Montag ist Naturheilkundetag im Immanuel Krankenhaus.
Am 4. März referieren Claudia Römer, Prof. Dr. Andreas Michalsen und Dr. Katja Warnecke zu dem Thema Osteoporose bei Frauen. Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung unter Berücksichtigung von Ernährung und Training. Und mit Dr. Katja Warnecke, Leiterin der Osteologie in der Abteilung Klinische Immunologie, Rheumatologie am Immanuel Krankenhaus, spreche ich schon heute Abend über dieses Thema.
Sie erwähnten eben Vitamin D und wie wichtig eine gute Versorgung damit ist. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich mir das einfach kaufe und einfach so einnehme, oder? Ganz genau. Jüngere Menschen brauchen weniger Vitamin D, weil sie das einfach ganz gut über die Haut auch bilden.
Da sollte individuell am besten eben anhand eines Blutspiegels geguckt werden. Wo liegt der Spiegel? Wie viel brauche ich? Manchmal ist es so, dass man nur in den Wintermonaten ein bisschen was einnehmen muss. Das ist aber ganz individuell.
Vielleicht nochmal zu den Hormonen, da wir ja auch über Frauengesundheit sprechen. Da ist ja ein Zusammenhang. Man hat in letzter Zeit schon öfter gelesen, dass diese Hormonengabe in den Wechseljahren, die ja zeitweise mal sehr umstritten war, jetzt sagt man oft, das wäre so gezielt eingesetzt, doch eigentlich eher gut, man würde eher davon profitieren als Frau.
Was sagen Sie denn dazu? Also das wurde heiß diskutiert, wurde auch in den letzten Jahren und Jahrzehnten heiß diskutiert. Aber man weiß, dass Frauen, wenn sie nicht zehn Jahre über den Wechseljahren schon sind und noch unter 60 Jahre sind und kein Risiko für Brustkrebs haben, dass man das durchaus in Erwägung ziehen kann. Das ist eine minimale Erhöhung des Brustkrebsrisikos.
Das muss man individuell natürlich abwägen. Und es wird bei uns, also wir Osteologen empfehlen das, wenn die Patientin von der Hormoneinnahme auch aufgrund anderer Beschwerden profitiert. Also Schwitzen, Schlaflosigkeit, all das, was in den Wechseljahren eben auch auftreten kann.
Das besprechen wir dann aber mit den Gynäkologen, dass das sozusagen in deren Hand liegt. Aber man muss sagen, Hormone, also Östrogene, die gegeben werden, die haben einen guten schützenden Effekt auf den Knochen. Der Abfall wird gehemmt und ist gleichzusetzen mit einer anderen medikamentösen Therapie in der Osteologie.
Auch ein erstaunlicher Einfluss der Hormone und auch von dieser Seite aus kann geholfen werden. Auf drei Säulen ruht allgemein die Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose, eine calciumfreundliche Ernährung, ein guter Vitamin-D-Haushalt und körperliches Training. Zu all dem erfahren Sie mehr jetzt am Montag, dem 4. März ab 17 Uhr beim Naturheilkundetag im Immanuel Krankenhaus.
Und gleich geht's auch weiter mit Natürlich gesund zu diesem Thema hier bei Radio Paradiso. Bleiben Sie dran. Radio Paradiso mit Natürlich gesund.
Julia Nogli bin ich und im Vorfeld des Frauentags am 8. März beschäftigen wir uns heute mit Frauengesundheit und speziell mit dem Thema Osteoporose. Denn am Montag gibt es ab 17 Uhr einen Infotag dazu im Immanuel Krankenhaus Wannsee. Meine Gesprächspartnerin ist Dr. Katja Warnecke, Leiterin der Osteologie in der Abteilung klinische Immunologie, Rheumatologie eben dort.
Ja, was erwartet denn die Besucher dort? Ja, also die Naturheilkunde bietet jeden Montag unterschiedliche naturheilkundliche Themen und der 8. März, der Frauentag, der jetzt demnächst kommt, bietet sich ja an, über Frauengesundheitsschwerpunkt Osteoporose zu sprechen. Und da in meiner Abteilung ja Osteoporose auch behandelt, haben wir jetzt beschlossen, gemeinsam diese Infoveranstaltung durchzuführen. Die ist jeden Montag, glaube ich, um 17 Uhr, falls jemand mehr Interesse hat, über Osteoporose informiert zu werden.
Wir haben ja einen stationären Bereich, wo wir unsere Patientinnen zweimal in der Woche, jeden Freitag um 14 Uhr, mit dem Thema Osteoporose. Das Thema 1 ist Definition und Diagnostik, Thema 2 Prävention und Therapie, Schulen und da ist natürlich genauso jeder gerne willkommen. Also es gibt am Freitag um 14 Uhr einen Termin und dann kommenden Montag, am 4. März, glaube ich, ist es um 17 Uhr.
Richtig, das ist die Veranstaltung von der Naturheilkunde, wo ich mit eingeladen bin. Und da kann jeder kommen? Ja, ja, da darf jeder kommen, wer interessiert ist, natürlich. Thema dann also Osteoporose bei Frauen.
Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung unter Berücksichtigung von Ernährung und Training. Jetzt am Montag ab 17 Uhr im Festsaal beim Immanuel Krankenhaus Wannsee. Und den finden Sie in Haus 5a in der Straße am kleinen Wannsee 5. Mehr dazu auch zum Nachlesen hier auf paradiso.de in unserer Mediathek.
Ihnen einen entspannten Abend mit Radio Paradiso.
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Osteoporose – Symptome, Ursachen, Therapie
Dr. med. Ines Feyen, Internistin, Innere Medizin - Rheumatologie, Klinische Immunologie und Osteologie, klärt über Osteoporose in der Sendung „Natürlich gesund“ auf.
Julia Nogli: Radio Paradiso mit der Sendung Natürlich gesund. Mein Name ist Julia Nogli und mein Gast ist heute Dr. Ines Feyen, Internistin in der Fachabteilung für Innere Medizin, Rheumatologie, klinische Immunologie und Osteologie am Standort Wannsee der Immanuel Diakonie. Erst mal guten Abend.
Ja, schönen guten Abend. Ja, das letzte Stichwort Osteologie will ich gleich aufgreifen. Das weiß ja auch gar nicht jeder.
Was ist denn das eigentlich Osteologie?
Dr. Ines Feyen: Osteologie ist die Lehre des Knochens und dazu gehört schwerpunktmäßig die Osteoporose, die wir hauptsächlich behandeln und auch Beratung dazu machen. Aber natürlich auch diverse andere Knochenstoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel der Morbus Paget oder degenerative Veränderungen oder sekundäre Osteoporose-Form. Also es ist ein ganz breites Bild.
Aber unser Schwerpunkt liegt bei der Osteoporose.
Julia Nogli: Das hat der eine oder andere schon mal gehört. Was ist das, was passiert da?
Dr. Ines Feyen: Osteoporose bedeutet Knochenschwund, Knochenabbau. Und zwar ist der Knochen ja nicht das ganze Leben lang statisch, sondern er baut sich langsam auf, so dass man mit 30, 35 auf der optimalen Knochenmasse sich befindet. Dann bleibt man meistens noch so ein paar Jahre in dem Bereich, so auf einem Plateau, und dann darf es so ab 40, 45 jedes Jahr so ein, zwei Prozent runtergehen wieder.
Und die Frage ist halt, ist man mit 30 bei 100 Prozent überhaupt angekommen oder hat man genetisch bedingt schon eine geringere Knochenmasse? Das heißt, manche sind dann nur bei 80 Prozent und fangen dann natürlich vom deutlich niedrigeren Ausgangsniveau an, dann wieder runterzugehen. Also das heißt, unter einer gewissen Schwelle steigt das Risiko an, sich den Knochen zu brechen.
Osteoporose bedeutet Knochenschwund mit dem Risiko, am Ende einen Knochenbruch zu bekommen.
Julia Nogli: Ist es das Innere des Knochens?
Dr. Ines Feyen: Genau, der Knochen besteht aus einer festen Knochenhülle, der Corticalis und der Spongiosa innen drin. Das ist so eine Art Schwammknochen, kann man sich das vorstellen. Und da findet besonders viel Auf- und Abbau statt.
Deshalb ist meistens der Spongiöse Knochen betroffen, sodass auch bevorzugt bestimmte Knochen, weil ja Osteoporose, brechen können. Also nicht jeder Knochen gehört unbedingt zur Osteoporose zum Risiko, sondern schwerpunktmäßig die Brust- und Lendenwirbelkörper, der Unterarm, der Oberschenkel, Hals, ja, und dann natürlich noch ein paar andere Knochen wie Rippen, Becken. Das gehört so im weiteren Feld auch häufig noch dazu.
Julia Nogli: Und die, die jetzt nicht an den Extremitäten sind, die brechen dann einfach so, oder?
Dr. Ines Feyen: Genau, sowohl als auch. Also wenn es jetzt eine sehr fortgeschrittene Osteoporose ist, kann das schon beim Umdrehen im Bett passieren, also spontan. Oder wenn es noch nicht ganz so stark ausgeprägt ist, wenn ein schwerer Koffer hochgehoben wird oder ein Getränkekasten.
Oder ich habe auch öfter schon Patientinnen gehabt, da ist der Mann umgekippt und die wollten dem dann plötzlich akut aufhelfen, haben nicht richtig an die Rückenhaltung gedacht, haben dann sozusagen rückenunfreundlich den Ehemann aufheben wollen und hatten dann plötzlich danach starke Schmerzen und später hat sich dann ein Wirbelbruch dargestellt.
Julia Nogli: Und man denkt womöglich an einen Herzanfall oder sowas.
Dr. Ines Feyen: Genau, das wird auch oft fehlinterpretiert, dass man dann denkt, das könnte ein Hexenschuss sein, wenn es so plötzlich kommt und die Osteoporose auch gar nicht vorbekannt ist. Das heißt also häufig ist es eine stumme Erkrankung. Man merkt sie nicht immer, sondern manche leider immer erst dann, wenn es schon dann zum Knochenbruch gekommen ist.
Julia Nogli: Nun können Sie ja interessanterweise diese Knochendichte messen. Aber da muss man ja auch erst mal drauf kommen. Also wer sollte denn da hingehen oder wer wird dann eventuell dahin geschickt?
Dr. Ines Feyen: Also es gibt verschiedene Risikofaktoren. Die wichtigsten sind dann natürlich schon die, die spontane Knochenbrüche hatten. Da sollte man dann unbedingt eine Knochendichte Messung machen.
Aber zum Beispiel auch Patienten mit einem sehr geringen Körpergewicht sollten sich mal messen lassen. Also ein niedriger Body Maß Index ist ein Risikofaktor dafür. Bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Cortison oder auch entzündliche Grunderkrankungen bei Rheuma, bei Colitis ulcerosa.
Diese Patienten haben schon an sich durch bestimmte Entzündungsfaktoren im Blut ein erhöhtes Osteoporose-Risiko.
Julia Nogli: Ob diese Erkrankung eher Frauen betrifft, wie man vorbeugen kann und wie Osteoporose behandelt wird, dazu in ein paar Minuten mehr hier in der Sendung Natürlich gesund auf Radio Paradiso. Radio Paradiso hier ist die Sendung Natürlich gesund. Mein Name ist Julia Nogli und heute Abend geht es um Osteoporose, eine Knochenerkrankung, die im Alter auftritt und die Knochen sozusagen brüchiger macht.
Expertin im Studio ist Dr. Ines Feyen, Internistin in der Fachabteilung für Innere Medizin, Rheumatologie, klinische Immunologie und Osteologie am Standort Wannsee der Immanuel Diakonie. Ja, betrifft Osteoporose eher Frauen, also Frauen eher als Männer?
Dr. Ines Feyen: Frauen auf jeden Fall eher als Männer. Aber gerade auf der Station bei uns haben wir auch relativ viele Männer, die dann die Männer gehen ja meistens immer erst später zum Arzt, die dann leider oft auch schon mit Wirbelbrüchen dann zu uns kommen.
Julia Nogli: Also es gibt nichts, wo ich das schon vorher irgendwie direkt merken könnte, sondern ich kann eben nur wissen durch diese Informationen.
Dr. Ines Feyen: Wir fragen zum Beispiel auch immer nach der Genetik. Gab es in der Familie eine Osteoporose, wenn die Eltern früh verstorben sind oder man früher natürlich auch noch nicht die Möglichkeit der Knochendichte-Messung hatte? Dann fragen wir, gab es Knochenbrüche?
Und viele sagen dann doch, ach ja, meine Mutter hat sich die Oberschenkel gebrochen. Dann ist es natürlich davon abhängig, ob diejenige dann 95 war oder das bereits mit 70 dazu kam. Kommt es auf jeden Fall also automatisch?
Nein, also bei den Frauen sagt man so, jede dritte Frau hat das Risiko. eine Osteoporose zu bekommen. Es ist aber eigentlich im hohen Alter gehört das mit zu den häufigsten Knochenerkrankungen, die Osteoporose.
Julia Nogli: Ja, und was tue ich, wenn ich nun rechtzeitig da bin und die Knochendichte ist schon geringer, als sie sein sollte? Was kann man jetzt dann vorbeugend tun?
Dr. Ines Feyen: Also vorbeugend, was jeder selbst tun kann, ist einmal auf die richtige Ernährung zu achten, ausreichend Calcium zuzuführen. Das bedeutet 1000 bis 1500 Milligramm am Tag. Es ist immer am besten, das durch die Nahrung zu machen und weniger auf Medikamente zurückzugreifen.
Wäre jetzt Pi mal Daumen zum Beispiel 100 Gramm Hartkäse würden 1000 Milligramm entsprechen. Man kann auch ein Glas Milch noch trinken oder wer keine Milch mag, der kann auch stattdessen ein bisschen Joghurt essen. Grünes Gemüse enthält etwas mehr Calcium.
Nüsse kann man austauschen. Also wir haben immer eine umfangreiche Calcium Liste, wo man nachgucken kann, dass die meisten es doch schaffen, auf diese 1000 bis 1500 Milligramm Calcium zu kommen. Man kann beim Mineralwasser darauf achten, wie viel Calcium ist in einem Liter enthalten.
Also auf jeder Flasche steht immer die Mengenangabe. Das schwankt. Bei manchen Mineralwassern sind das nur 10 Milligramm pro Liter.
Bei anderen geht das hoch bis zu 800 Milligramm. Und da, wenn man sich dann ein Calciumreiches Mineralwasser aussucht, kann man das darüber auch gut ergänzen.
Julia Nogli: Da macht man ja auch nichts falsch, gerade was Sie sagen mit der Ernährung, mit diesen Lebensmitteln, die sind ja gut. Besser als jetzt nicht so eine Brausetabletten oder Tabletten.
Dr. Ines Feyen: Genau. Also früher hat man immer allen Patienten gesagt, nehmen Sie noch 1000 Milligramm Calcium als Tablette dazu, die schaden sich nicht. Dann gab es Untersuchungen, die gezeigt haben, dass möglicherweise doch auch mal ein bisschen Calcium in den Gefäßen landen kann mit einer erhöhten Herzinfarkt- oder Schlaganfallgefahr, sodass man mittlerweile eigentlich guckt, wo liegt derjenige, wie viel ist er?
Und dann nur das, was fehlt, was derjenige nicht schafft zu ergänzen, dass das dann durch Tabletten eventuell nur zugeführt wird.
Julia Nogli: Okay, das kann aber doch wahrscheinlich nur das aufhalten oder kann es den Knochen wieder aufbauen? Nee, eigentlich nicht unbedingt.
Dr. Ines Feyen: Also die zweite wichtige Sache ist das Vitamin D, dass man da guckt. Vitamin D wird ja durch Sonnenlicht gebildet, Sonnenlicht, welches auf die Haut trifft und auch eine bestimmte Wellenlänge haben muss. Also eigentlich am ehesten in den Sommermonaten.
Man kann den Vitamin D Wert im Blut messen. Die Bildung nimmt auch im Laufe des Lebens ab, also wird immer geringer, sodass doch ziemlich viele, gerade im höheren Alter, das ist ja die Erkrankung des höheren Lebensalters, dann doch Vitamin D substituieren durch Tabletten oder durch Kapseln.
Julia Nogli: Und die gelten auch als relativ nebenwirkungsfrei oder lagert sich da auch irgendwo was ab, was nicht?
Dr. Ines Feyen: Also das Vitamin D führt dazu, dass das besser ins Blut aufgenommen wird und dann auch besser in den Knochen kommt. In ganz, ganz seltenen Fällen hat man mal einen zu hohen Kalziumspiegel im Blut. Das ist die absolute Ausnahme.
Aber einmal sollte man schon mal gucken, wie ist der Kalziumwert im Blut? Das heißt also, viele Osteoporose-Patienten wundern sich. Ich habe einen normalen Kalziumwert.
Warum habe ich eine Osteoporose? Aber fast das gesamte Körperkalzium ist nicht im Blut, sondern im Knochen. Also 99 Prozent sind im Knochen, ein Prozent wäre im Blut.
Das ist sozusagen die Vorratskammer fürs Kalzium, wo das dann gespeichert wird. Und wenn man aber einen zu niedrigen Blutwert hätte, holt sich das der Körper aus dem Knochen und dann kann sich darüber die Osteoporose entwickeln. Also das Vitamin D verschiebt praktisch das Kalzium an die richtige Stelle.
Und wenn man weiß, der Kalziumwert ist in Ordnung, dann kann man damit eigentlich nichts falsch machen. Natürlich ist auch da, wie bei fast allen Dingen, ein zu viel genauso schlecht wie zu wenig. Also wenn man jetzt einen ganz hohen Vitamin D Wert hätte und viel zu viel Vitamin D einnimmt, das kann schon manchmal auch aus Versehen passieren.
Oder wenn es jemand mal besonders gut meint, dann kann der Kalziumwert auch über die Norm ansteigen und dann doch auch mal gefährlich werden. Also man sollte auch da sich immer im mittleren Bereich befinden.
Julia Nogli: Es bedingt sich also alles so ein bisschen. Genau. Also 100 Gramm Hartkäse sind gut am Tag, Brokkoli oder andere grüne Gemüse, Milch, Nüsse.
Auf jeden Fall ist es denn eben gut, Kalzium eher durch solche Lebensmittel aufzunehmen. Mehr zum Thema Osteoporose gleich hier in Natürlich gesund und mehr zu Dr. Ines Feyen hier auf Paradiso.de. Radio Paradiso mit Natürlich gesund. Ich bin Julia Nogli und mein Gast im Studio ist heute Abend Dr. Ines Feyen, Internistin in der Abteilung für Innere Medizin, Rheumatologie, klinische Immunologie und Osteologie hier bei der Emanuel Diakonie am Wannsee. Wir sprachen eben über Kalzium und Vitamin D, die zur Vorbeugung der Osteoporose dienen können. Aber man sollte eben lieber beim Arzt checken lassen, wie denn der Status ist. Und diese Untersuchung, die Blutuntersuchung, ich weiß es selbst, die kostet ja leider was.
Also manches wird so geguckt, aber Vitamin D und B12, da muss aber so viel ist es eigentlich nicht. Also sollte man schon einmal im Jahr?
Dr. Ines Feyen: Einige wenige Ärzte machen das über die Kasse. Jeder Arzt hat auch ein unterschiedliches Budget. Also Onkologen können oft mehr Laborwerte über die Kasse abrechnen.
Aber ansonsten, die meisten Patienten sind mittlerweile dafür auch offen zur Not. Das ist ja eine einmalige Messung. Wenn man einmal wissen will, wo steht man, dass man das einmal bezahlt.
Julia Nogli: Ja, und das kann der Arzt ja dann auch einschätzen, ob das sinnvoll ist, wie ich da was nehme. Also Vitamin D dann eventuell durchaus auch in den Sommermonaten.
Dr. Ines Feyen: Genau. Also viele von unseren Patienten nehmen das das ganze Jahr über im Winter, dann ein bisschen mehr als im Sommer, aber schon auch im Sommer.
Julia Nogli: Tut ja auch der Stimmung gut, hört man.
Dr. Ines Feyen: Das ist ja ein schöner Nebeneffekt. Wobei das Sonnenlicht ist dann doch oft noch für die Stimmung noch besser. Aber Vitamin D soll auch gut für die Muskulatur sein, auch für einige andere Dinge.
Also man soll es natürlich auch immer nicht überbewerten, aber gerade für den Knochenstoffwechsel ist es wichtig.
Julia Nogli: Was ist noch wichtig? Was ist mit Sport so weit noch möglich? Bewegung?
Dr. Ines Feyen: Genau. Muskelaufbautraining. Je mehr Druck, Zugbelastung am Knochen da ist, desto besser wird der Knochen auch aufgebaut.
Also wir empfehlen immer so zweimal die Woche eine Stunde Training zu machen und am besten dann noch täglich 10 bis 15 Minuten. Also ein kontinuierliches Training und dann zweimal die Woche ein bisschen intensiver.
Julia Nogli: Also Laufen, Fahrradfahren, Schwimmen?
Dr. Ines Feyen: Am allerbesten wären eigentlich so Gewichttraining, Hanteltraining. Je mehr Druck, Zug, desto besser. Man muss natürlich immer gucken, was kann der oder diejenige machen?
Was schafft man? Und da muss man auch gucken, was macht Spaß? Weil man es ja kontinuierlich machen muss.
Aber also so wenigstens einmal die Woche gezähltes Muskelaufbautraining mit Handeln wäre schon sinnvoll.
Julia Nogli: Kann man sowas irgendwo lernen? Also in der Physiotherapie oder gibt es da Reha-Sport, Physiotherapie im Sportstudio?
Dr. Ines Feyen: Das kommt immer davon an, wie fit ist derjenige? Wie gut ist das Wissen? Man kann sich ja auch schädigen durch falsche Übungen.
Wenn man jetzt mit zu viel Gewicht die falschen Übungen macht, kann man auch Rückenschmerzen provozieren. Deshalb aber, wer ein gutes Gefühl im Körper hat, kann das sogar alleine machen oder er lässt sich das ein paar Mal zeigen. Und ja, das ist immer so, was ist für die Person am günstigsten?
Julia Nogli: Und das hat ja auch noch einen guten Nebenaspekt für Herz- und Kreislauf. Sport ist ja eigentlich uneingeschränkt empfehlen.
Dr. Ines Feyen: Es gibt auch Studien dazu, diejenigen, die regelmäßig Gymnastik machen, stürzen auch anders, wenn sie doch mal stürzen sollten, rollen besser ab, brechen sich damit auch weniger.
Julia Nogli: Osteoporose, unser Thema heute mit Dr. Ines Feyen, Internistin in der Fachabteilung für Innere Medizin, Rheumatologie, Klinische Immunologie und Osteologie am Standort Wannsee der Immanuel Diakonie. Sie hören Natürlich gesund hier bei Radio Paradiso. Radio Paradiso hier mit der Sendung Natürlich gesund.
Ich bin Julia Nogli und es geht heute um die Knochenerkrankung Osteoporose. Expertin im Studio ist Dr. Ines Feyen, Internistin in der Abteilung für Innere Medizin, Rheumatologie, Klinische Immunologie und Osteologie am Standort Wannsee der Immanuel Diakonie. Ja, Osteoporose ist unser Thema heute.
Man kann sie gut behandeln und ihr auch recht gut vorbeugen. Und wenn nun aber doch es zu einem Bruch gekommen ist, auch bei einem älteren Menschen und der hat Osteoporose, kann das trotzdem gleich behandelt werden? Also dieser Knochen, dass der dann auch wieder zusammenwächst?
Oder muss es dann immer gleich ein anderes Gelenk geben?
Dr. Ines Feyen: Das kommt immer davon, wo ist der Knochen gebrochen? Also wie ich ja schon sagte, wenn es jetzt Oberarm oder Handgelenk oder Hüfte ist, muss immer geguckt werden, ob operiert werden muss oder ob die Frakturen gut stehen. Und da muss man einfach eine Weile warten, sechs Wochen, bis es verheilt ist.
Ansonsten Wirbelbrüche, die ja bei uns so schwerpunktmäßig auch auftreten in der Abteilung, die sollten möglichst schnell wieder in die Belastung gehen. Der Wirbelbruch, das muss man sich so vorstellen. Der der Knochen sieht aus wie so ein Schuhkarton und bricht im Zentrum zusammen.
Der sackt sozusagen ein und verfestigt sich dann wieder, sodass am Anfang doch noch einige Wochen ganz schön Schmerzen bestehen. Aber er droht nicht in fast also beinahe ausgeschlossen, irgendwo hin abzukippen. Es sei denn, dass das Röntgenbild ganz schrecklich aussieht.
Man macht ja eigentlich immer ein Röntgenbild. Also fast immer stehen die Außenkanten ganz gut. Und dann kann man also schnell wieder Physiotherapie machen.
Natürlich immer Schmerzadaptiert. Man guckt, was kann derjenige? Und wenn die Patienten bei uns auf der Station liegen, dann werden sie eigentlich sehr schnell wieder an die Bewegung herangeführt.
Viele haben natürlich Angst, dass der nächste Wirbel bricht. Das Risiko ist auch in der Tat erhöht, dass die Nachbarwirbel durch die veränderte Statik. Also man muss sich das so vorstellen.
Plötzlich ist einer ein Wirbel in so einer Kette, sieht ganz anders aus, ist zusammengedetscht. Und dann sind die anderen überlastet und können auch brechen. Ja, das klingt schlimm.
Wirbelbruch, das klingt wie Bruch der Wirbelsäule und dass die Nerven da auch betroffen sind.
Julia Nogli: Aber das können Sie ja alles.
Dr. Ines Feyen: Also im Rollstuhl ist wegen der Osteoporose eigentlich fast noch keiner gelandet. Zum Glück, weil eigentlich das Rückenmark immer in Ruhe gelassen wird. Aber trotzdem.
Also früher, vor 30 Jahren hat man die Menschen dann, weil man es noch nicht wusste, mehrere Monate in so einem Gipsbett gelebt. Die durften sich gar nicht bewegen. Und dann kann man sich natürlich vorstellen, wenn man mehrere Monate die Schonung hat, dass natürlich die Wirbelsäule danach katastrophal ausgesehen hat und die anderen Wirbel dann eingebrochen sind.
Und davon ist man weg. Wenn jetzt jemand zum Beispiel bei uns auf der Station liegt und dann Behandlung bekommt und innerhalb der zwei Wochen keinerlei Besserung verspürt, immer noch heftigste Schmerzen. Also die Schmerzen müssen teilweise unerträglich stark sein.
Das kommt zum Glück nur selten vor, dass es so schlimm ist. Dann klären wir das mit den Orthopäden, ob man doch vielleicht diese OP macht, wo man dann Zement in den Wirbelkörper gibt, um dann schlagartig dort auch Ruhe reinzubekommen. Das funktioniert nur bei frischen Wirbelbrüchen.
Also die nicht älter als drei Monate sind im Allgemeinen. Aber das ist zum Glück nicht so häufig nötig. Bei den meisten kriegen wir das konservativ hin.
Julia Nogli: Okay, also Osteoporose ist auch kein jetzt ganz vernichtendes Schicksal, sondern wenn ich das erfahre, ich habe das, dann kann ich trotzdem sehr alt werden und auch beweglich bleiben.
Dr. Ines Feyen: Nicht, dass die Leute Angst haben.
Julia Nogli: Ich darf nicht mehr laufen, ich könnte ja stolpern.
Dr. Ines Feyen: Genau, das haben leider viele. Aber das ist genau das Falsche. Also weil man sich dann unsicher bewegt und dann eher noch stolpert, als wenn man so versucht, ein gutes Körpergefühl zu bekommen und zu behalten.
Und es gibt ja auch noch diverse andere Medikamente, die man neben dieser Basis, die ich jetzt gerade erzählt habe, mit Calcium, Vitamin D und Bewegung noch zusätzlich geben kann. Also wenn jetzt jemand wirklich eine deutliche Osteoporose hat oder auch schon Wirbelbrüche hat, würden wir immer noch zusätzliche Medikamente geben. Das machen wir dann natürlich ganz gezielt, je nachdem, welche anderen Vorerkrankungen noch vorhanden sind.
Julia Nogli: Also Sie sind ja sozusagen spezialisiert darauf. Ja, es ist ganz individuell.
Dr. Ines Feyen: Jede Therapie wird individuell zugeschneidert.
Julia Nogli: Osteoporose, unser Thema heute Abend in Natürlich gesund auf Radio Paradiso. Mehr zu Dr. Ines Feyen und der Fachabteilung, die so gut darauf spezialisiert ist, hier auch zum Nachlesen auf Paradiso.de unter Sendungen. Ihnen einen gemütlichen Abend mit Radio Paradiso.