Hydrotherapie und Kneipp

Die Hydrotherapie beinhaltet verschiedene Behandlungsformen bei denen Wasser zur Anwendung kommt. Dazu gehören unterschiedliche Bäder und Behandlungen, die im Wasser stattfinden, um beispielsweise den Auftrieb zu nutzen.

Aquatraining

Aqua Fitness Training bewegt sich weiterhin mit immer neuen Wellenbewegungen auf die gesamte Fitness Szene zu. Der qualitative Anspruch tritt dabei zunehmend mehr in den Vordergrund. Aqua Fitness Training mit seinen unterschiedlichen Ausprägungsformen wie Aquarobic, Aqua Fitness, Aqua-Jogging, Aqua Step oder Aqua Power revolutioniert die Möglichkeiten der Nutzung des nassen Ur-Elementes.

Neuartige Trainingsprogramme mit neuen Konzepten und neuen Trainingsgeräten eröffnen neue Perspektiven für den Nutzer und für die Badbetreiber. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die Fitness im Wasser in Deutschland einen größeren Zuspruch finden wird. Die Aqua Fitness Bewegung, die ihren Ursprung in den USA genommen hat, erfuhr auch Unterstützung durch wissenschaftliche Begleituntersuchungen.

Derartige Wissenschaftliche Untersuchungen in der Bundesrepublik Deutschland, die die Indikationen und Einsatzmöglichkeiten sowohl in der Therapie als auch im Fitnessbereich untersuchten, wurden unter anderem an der Sporthochschule in Köln, der Universität in Heidelberg, in Frankfurt und der Universität der Bundeswehr in München durchgeführt.

In der Vergangenheit wurde die Wassergymnastik eher belächelt. Heute wird sie als besondere Trainingsform speziell für Patienten mit chronisch-degenerativen Rücken- und Gelenkproblemen an gesonderten Warmbadetagen angeboten. Diese Form der Gymnastik im Wasser wurde auch im Sinne des sogenannten Seniorensports als eher einfache Sportübungen eingestuft.

Aqua Fitness ist ein ideales Training für jede Alters- und Fitnessstufe. Dieses Bild befindet sich im Wandel. Zur anfänglichen Zielgruppe der Senioren hat sich eine große Anzahl unterschiedlicher Gruppen angesiedelt, wie zum Beispiel Fitness-Beginner, die erst wieder mit einem regelmäßigen Training anfangen wollen oder Fitness Enthusiasten, die ein Cross-Trainings-Programm durchführen wollen, die Generation mittelalter Personen, die einen neuen Schwerpunkt auf Wellness, Gesundheit, Vielfalt und Spaß bei intensivem Training legt, Athleten der unterschiedlichsten Sportarten und auch Kinder.

Medizinische Bäder

Medizinische Bäder sind in ihrer Wirkung hauptsächlich entspannend und lockernd. Je nach Zusatz können auch noch andere Effekte erzielt werden. Die medizinischen Bäder sollten in einem Raum von circa 19-22 Grad stattfinden und die Bäder selbst haben eine Temperatur von 35-38 Grad. Nach dem Bad soll eine kalte Abgießung oder Waschung der Abschluss sein. Danach empfehlen wir 1-2 Stunden Bettruhe. Das medizinische Bad kann verschiedene Zusätze haben. Die geläufigsten und bekanntesten si

    • Heublume werden bei Stoffwechselstörungen, insbesondere bei Fettsucht, Rheuma, Nervenentzündungen und Nervenschmerzen eingesetzt
    • Fichtennadel wirkt ausgleichend bei nervösen Störungen, Erschöpfungszuständen, Rekonvaleszenz, vegetativer Dystonie und Atemwegserkrankungen
    • Zinnkraut kann entzündungshemmend und gewebsstärkend bei Blasenschwäche, Hautallergien, wie seborrhoischen Ekzemen, Ulcus cruris, Afterrissen und gynäkologischen Erkrankungen sein
    • Rosmarin wird eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt und hilft bei Kreislaufstörungen, schlechter Hautdurchblutung, Hypotonie, vegetativer Dystonie und Muskelrheumatismus
    • Thymian setzen wir bei Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen, sowie bei Schwellungen und Verrenkungen ein, da es gefäßregulierend wirkt
    • Lawendel soll die Durchblutung fördern und wird bei schlechter Hautdurchblutung, Frostbeulen, unangenehmem Körpergeruch und bei Wechseljahrsbeschwerden empfohlen
    • Molke ist hautheilend und wird zur Hautregeneration genutzt
     

    CO2-Kohlensäurebad

    Das CO2-Kohlensäurebad ist ein Bad mit Quellwasser, welches aus tiefen kohlehaltigen Schichten der Erde kommt, wodurch es gasförmiges Kohlenstoffdioxid, abgekürzt als CO2, aufgenommen hat. CO2-Bäder werden mit niedrigen Wassertemperaturen von 32-35 Grad verabreicht, weil bei wärmerem Wasser zu viel Kohlensäure entweicht. Wichtig ist, dass der Patient im CO2-Bad still, ohne sich zu bewegen, liegt, damit sich die Gasbläschen auf der Haut absetzen können. Empfehlenswert sind CO2-Kohlensäurebäder für Patienten mit Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel

    • M. Raynaud
    • Ulcus cruris
    • Gangrän
    • bei hohem Blutdruck
    • Herzmuskelschwäche oder für 
    • Patienten mit einem Herzklappenfehler

    In der Haut erweitert die Kohlensäure die arteriellen Blutgefäße, es kommt zur reaktiven arteriellen Ansammlung von Blut, die sich in heller Rötung der Haut zeigt und subjektivem charakteristischen Kribbeln. Trotz geringer Badetemperatur entsteht ein Wärmegefühl des Körpers. Dabei sind folgende Wirkungen zu erwarten

    • Hautrötung, Hyperämie, sprich eine Blutfülle in den oberen Hautschichten
    • schnellere Blutströmung
    • Erweiterung von peripheren Arteriolen
    • blutdrucksenkend
    • Puls verlangsamt
    • Herzarbeit erleichtert

    Angewendet wird das CO2-Bad als Halb-, Dreiviertel- oder Vollbad und dauert zwischen 10, 15 und 20 Minuten bei einer Temperatur zwischen 34 und 35 Grad Celsius, später 32 bis 33 Grad Celsius. Wichtig ist die anschließende Stunde als Nachruhe zur Regernerierung zu nutzen.

    Künstliche CO2-Bäder können aus Chemikalien entwickelt werden oder durch Kohlensäure aus Flaschen bei Chemikalien: Präparate enthalten organische Säure und einkohlensaures Salz. Bei Vereinigung mit Wasser wird CO2 frei. Die physikalische Methode aus Flaschen ist besser. Mit einem Druck von 1,0-1,5 Atmosphäreüberdruck, abgekürzt als atü, wird CO2-Gas aus Flaschen mit Wasser gemischt und es entsteht eine gesättigte Lösung.

    Wasseranwendungen

    Wasser im Schwimmbad, Thermalbad, Mineralbad oder medizinischem Bad schafft günstige Bedingungen für die Bewegungstherapie. Dabei wird Folgendes positiv beeinflusst:

    • Einschränkungen und Behinderungen des Bewegungsapparats, orthopädisch, neurologisch oder neuromuskulärer Ursuche, sowie nach chirurgischen Eingriffen
    • internistische Probleme wie Kreislauf, Herz oder Atmung
    • gynäkologische Probleme
    • die psychische Situation kann beispielsweise durch Frühmobilisation nach langer Ruhigstellung positiv beeinflusst werden

      Bewegung im Wasser ist eine unterstützende Maßnahme für viele krankengymnastische Behandlungsmethoden. Hier wirken das Element Wasser mit mineralischen Zusätzen, der Auftrieb des Wassers bei circa 90°h scheinbarer Gewichtsverlust und die Wärme zusammen. Dabei wird

    • die Bewegungsfreude und die Bewegungsbereitschaft gefördert
    • der Spannungsgrad (Tonus) von Muskeln und des Bindegewebes durch aktive oder passive Dehnung und Wärme verringert
    • die Beweglichkeit der Gelenke und des Rumpfes vergrößert
    • die Bewegung durch den erleichterten Auftrieb und das damit vereinfachte Wechseln der Ausgangspositionen für eine gezielte Bewegungstherapie erreicht

    Je nach Zielsetzung der Therapie benötigt der Patient nur noch einen verminderten Krafteinsatz, da die Bewegungen des Auftriebs genutzt werden kann oder einen verstärkten Krafteinsatz, wenn die Bewegungen gegen den Auftrieb erfolgt.

    Spezielle Bewegungstherapie im Wasser nach J. McMillan.

    Die pezielle Bewegungstherapie im Wasser nach J. McMillan setzt sich grundlegend mit dem Element Wasser in Bezug auf den menschlichen Körper auseinander. Sie nutzt das Zusammenwirken von der Schwere des Körpers und des Auftriebes imWasser. Es wird eine natürliche Körperbalance mittels Ausgleichsbewegung und Atmung im Wasser angestrebt. Der Patient lernt, sich ohne Schwimmhilfen leicht auf und unter Wasser zu bewegen und das Element Wasser auf natürliche Weise zu erfahren. Wasserturbulenzen werden gezielt als Bewegungs- beziehungsweise Fortbewegungsstimulation erzeugt. Alle Bewegungsmöglichkeiten von Gelenken und Rumpf, besonders auch die Rotation um die Körperlängsachse, werden genutzt.

    Auftriebstherapie nach B. Krafft

    Bei der Auftriebstherapie nach B. Krafft sind folgende Voraussetzungen formuliert

    • Wassertemperatur von 34 bis 36 Grad
    • Meersalzkonzentration von 0,9 Prozent
    • Auftriebskörper an Hals und Gliedmaßen

    Die Bewegungstherapie kann je nach Zielsetzung entweder aktiv zur Kräftigung der Muskulatur und zur Koordination von Bewegungsmustern durchgeführt werden oder passiv dehnend zur Lösung von Gelenkversteifungen. Die Auftriebskraft des Wassers unterstützt oder hemmt die Bewegungen mit den Schwimmkörpern.

     
     
     
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      Tag des Herzzentrums am 22. April 2023 – „30 Jahre Exzellenz mit Herz – Jubiläums-Tag des Immanuel Herzzentrums Brandenburg“
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