Gruppentherapie
Durch Gruppentherapien können körperliche Veränderungen und Diagnosen mit anderen geteilt werden. Außerdem ist es möglich mehrere Personen gleichzeitig zu behandeln und zu unterstützen. Im Bereich Physiotherapie werden die Personen ihren unterschiedlichen Krankheitsgruppen zugeteilt.
Gruppenraum /-Behandlung
Es werden bei Physiotherapeuten verschiedene Gruppenbehandlungen angeboten. Die Behandlungen werden oftmals auch von den Krankenkassen als Präventionsleistung bezahlt. Beispielsweise werden angeboten:
- Wirbelsäulengymnastik
- Rückenschule
- Rückenschule für Kinder
- Osteoporosegymnastik
- Parkinsongymnastik
- Morbus Bechterew-Gymnastik
Coronar Sport
Coronar Sport ist auch bekannt unter Koronarsportgruppen und Herzsportgruppen. Dabei handelt es sich um eine Trainingsform, in der gezielt auf Erkrankungen des Herzens wie Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzschwäche und anderen eingegangen wird. Kennzeichnend hierfür ist die Zusammenarbeit zwischen dem Arzt, dem Patienten und dem Therapeuten oder Übungsleiter. Als Voraussetzung zur Teilnahme an einer Herzsportgruppe dient eine Verordnung zum Coronar Sport durch den Hausarzt mit Bestätigung der Krankenkasse. Ebenfalls sollte ein Arztbericht zum Krankheitsbild vorliegen. Folgende Zielsetzungen werden im Coronar Sport verfolgt:
- Stabilisierung bzw. Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
- Ökonomisierung der Herz- und Kreislaufbelastung
- Aufklärung über gesunde Lebensweise, Sportarteneignung etc.
- Soziale und psychische Rehabilitation (gemeinsam verbindendes Schicksal, Vermittlung von Körperbezug und Lebensfreude)
Die Herzsportgruppen werden in Präventiv-, Übungs-, Trainings- und gemischte Gruppen unterschieden. Präventivgruppen dienen der Vorsorge gegen Herz- Kreislauferkrankungen. Sie sind notwendig für die Verminderung von Risikofaktoren beispielsweise Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel. Die Übungsgruppe unterscheidet sich von der Trainingsgruppe in der Belastbarkeit des Patienten (Übungsgruppe < 75 W, Trainingsgruppe > 75 W). In der gemischten Gruppe finden sich Patienten unterschiedlicher Belastbarkeit.
Die Organisation der Koronarsportgruppen unterliegt dem Deutschen Sportbund, als DSB abgekürzt, mit seinen 92 Verbänden und 84000 Vereinen. Sportvereine bilden eine flächendeckende Infrastruktur, sprich über sie kann gesundheitsorientierter Sport wohnortnah angeboten werden. Da sie gemeinnützige Institutionen sind, werden ihre Angebote sozialverträglich gestaltet. Die Übungsleiter sind kompetent ausgebildet und verpflichtet, an regelmäßigen Fortbildungen teilzunehmen.
Rückenschule
Rückenschmerzen müssen nicht sein. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität ganz erheblich, und auch volkswirtschaftlich gesehen richten sie großen Schaden an. Physiotherapeuten haben eine Vielzahl von Übungen entwickelt, mit deren Hilfe die Muskulatur gestärkt und der Rücken wirkungsvoll unterstützt werden kann. Da es genügend Übungen gibt, kann sich jeder ein Programm mit seinen persönlichen Lieblingsübungen zusammenstellen.
Sportliche Aktivität fördert nicht nur die Funktion von Bändern und Muskeln, sie trägt auch dazu bei, dass der Knochenstoffwechsel besser funktioniert. Knochenauf- und -abbau werden im Gleichgewicht gehalten. Die Bandscheibe lebt von der Bewegung. Bei Entlastung nimmt sie Flüssigkeit und Nährstoffe auf. Bei Belastung wird Flüssigkeit aus ihr herausgepresst und Schlackenstoffe werden abtransportiert.
Rückentipps
Richtig stehen, sitzen, liegen, bücken oder tragen müssen die meisten Menschen, die Probleme mit der Wirbelsäule haben, erst wieder lernen. Denn nur wenn wir uns rückengerecht, sprich physiologisch bewegen, ist eine gleichmäßige Belastung der Bandscheiben gegeben. Besonders wichtig dabei sind die die sogeannten Aktivititäten des täglichen Lebens, abgekürzt als ADL. Folgende Regeln sollten für den Alltag beachtet werden:
Die richtige Hebetechnik
- Treten Sie so dicht wie möglich an den zu hebenden Gegenstand heran.
- Gehen Sie in leichter Grätschstellung und mit gestreckter Wirbelsäule herunter, wobei Sie in den Hüftgelenken stark abknicken dürfen.
- Ergreifen Sie den Gegenstand, ziehen Sie ihn an den Körper heran und gehen Sie dann mit gestreckter Wirbelsäule zurück in den Stand.
Heben aus dem Einbeinkniestand
- Gehen Sie in Schrittstellung.
- Neigen Sie den geraden Oberkörper durch Kippen des Beckens im Hüftgelenk nach vorn.
- Beugen Sie das vordere Knie. Das vordere Bein dient dabei als Rückenstütze.
- Nach dem Anheben des Gegenstandes mit gestrecktem Rücken kann dieser auf dem vorderen Knie abgestellt werden. Erst dann wird die Last gleichmäßig durch Strecken des Hüftgelenks angehoben.
- Wichtig ist, dass Sie die Last immer ganz nah am Körper halten, wenn Sie sich aufrichten.
Lasten richtig tragen
- Teilen Sie die Traglasten wenn möglich auf. Lieber öfter gehen und kleinere Lasten tragen!
- Verteilen Sie mehrere Traglasten gleichmäßig.
- Tragen Sie schwere Gewichte immer dicht am Körper. Je größer der Abstand zwischen Traglast und Körper ist, umso höher ist die Belastung für die Wirbelsäule, insbesondere für die Bandscheiben.
- Zu vermeiden ist, Lasten mit einem "Ruck" anzuheben.
- Bei bestehenden Beschwerden niemals schwere Lasten von ganz unten heben. Tief stehende Gegenstände immer zuerst aus dem Einbeinknieestand heraus höher anheben.
- Bücken mit starker Beugung der Hüften und horizontaler Stellung der Wirbelsäule ist besser als das Bücken mit senkrecht stehender Wirbelsäule.
Wie sieht das optimale Rückentraining aus?
Rückenschmerzen sind oftmals die Summe der falschen Belastungen des Rückens im täglichen Leben. Starres Sitzen am Computer, langes Stehen, sehr lange Autofahrten, Gartenarbeit in gekrümmter Haltung, überhaupt jede einseitige Arbeitsbelastung. Dies trägt unweigerlich zum Verschleiß von Wirbelgelenken und Bandscheiben bei. In Übungsanleitungen tauchen immer wieder Begriffe wie Stabilisation, Mobilisation, Dehnung, Kräftigung oder Körperwahrnehmung auf, deren Bedeutung vielfach nicht verstanden wird.
Sie bilden jedoch die Eckpfeiler eines guten Trainingsprogramms und bezeichnen die verschiedenen Varianten, die ein optimales Muskeltraining ausmachen. Übungen zur Mobilisation fördern die Beweglichkeit. Das erleichtert Ihnen viele Alltagsbewegungen, beugt Verletzungen des Muskel- und Bandapparates vor und verbessert Ihre sportlichen Möglichkeiten.
Die Dehnung der Muskulatur vergrößert den Bewegungsspielraum der Gelenke und reduziert die Verletzungsanfälligkeit. Die Kräftigung der Muskulatur erhöht die Leistungsfähigkeit und trägt ganz wesentlich zur Entlastung des Stütz- und Bewegungsapparats bei. Stabilisation ist im Prinzip ebenfalls eine Kräftigung der Muskulatur in körpergerechter Haltung. Grundregeln für das Rückenschulprogramm. Beginnen Sie immer sanft, und steigern Sie die Trainingsdauer und -intensität nur langsam. Atmen Sie ruhig und gleichmäßig.
Atmen Sie bei Anspannung aus und während der Entspannung ein. Brechen Sie Übungen, die Ihnen Schmerzen bereiten, sofort ab. Alle ausgesuchten Übungen sollten zwischen fünf- und zehnmal wiederholt werden. Gute Übungsprogramme beginnen mit einer zehnminütigen Aufwärmphase, dann folgt eine ebenso lange Dehnphase. Am besten ist es, nicht zu viel verschiedene Übungen zu machen, sondern sich ein paar herauszusuchen, die sie gut beherrschen.