Versteifungsoperationen

Bei einer arthrotisch bedingten, schmerzhaften Gelenkzerstörung kann das Handgelenk durch eine Teil- oder Vollversteifung stabilisiert werden.

Mediokarpale Teilarthrodese

Was ist eine mediokarpale Teilarthrodese?

Bei dieser Therapieform handelt es sich um eine Teilversteifung des Handgelenks. Sie kommt bei Gelenkverschleiß, der das körpernahe Mondbein und die korrespondierende Gelenkfläche an der Speiche ausgespart hat, und /oder bei Instabilität der körpernahen Handwurzelknochenreihe infrage. Dadurch wird etwa ein Drittel bis die Hälfte der ursprünglichen Handgelenksbeweglichkeit erhalten.

Therapieschritte und Nachbehandlung

Nachdem das Kahnbein entfernt worden ist, wird der Restknorpel der arthrotisch veränderten Gelenkflächen zwischen den übrigen Handwurzelknochen abgetragen. Das Mondbein wird aufgerichtet und die Handwurzelknochen werden mit fünf Drähten gegeneinander fixiert. Die zwischenzeitlich oft in Deuschland favorisierte Methode der Stabilisierung mit einer Platte (Spiderplatte) wurde inzwischen aufgrund der hohen Rate an Schraubenbrüchen und unzulänglicher knöcherner Durchbauung der fusionierten Knochen wieder verlassen.

Nach der Operation wird das Handgelenk in einem Unterarmgips für 6 Wochen ruhiggestellt. Die Drähte werden nach 12 Wochen wieder entfernt. Die mediokarpale Teilarthrodese (four corner fusion) lässt sich nur durchführen, wenn die Gelenkflächen zwischen Mondbein und Kahnbein hinreichend intakt sind.

 

Die Bilder zeigen das Handgelenk eines Patienten, bei dem eine Mediokarpale Teilarthrodese durchgeführt wurde. In Folge einer unentdeckten Fraktur des Kahnbeins kam es zu einer Arthrose. Der zerstörte Knochen und die restlichen Handwurzelknochen wurden mit Drähten fixiert, welche nach 12 Wochen wieder entfernt wurden. Ergebnis der Behandlung war eine Schmerzausschaltung bei gleichzeitigem Erhalt einer Restbeweglichkeit des Handgelenks.

Plattenarthrodese des Handglenkes

Was ist eine Plattenarthrodese des Handgelenkes?

Der Eingriff bezeichnet eine Vollversteifung des Handgelenkes. Bei arthrotisch bedingter, schmerzhafter Gelenkzerstörung des gesamten Handgelenks erfolgt dessen Versteifung. Dadurch erreicht man Stabilität bei gleichzeitiger Schmerzfreiheit.

Therapieschritte und Nachbehandlung

Während des operativen Eingriffs werden die Gelenkflächen zwischen den Handwurzelknochen vom Restknorpel befreit. Dann wird das Handgelenk mit einer speziell für diese Operation vorgesehenen Platte von streckseitig fixiert.
Das Handgelenk wird nachfolgend für 6 – 8 Wochen in einem Unterarmgips ruhiggestellt. Die Platte kann nach einem Jahr wieder entfernt werden.

Mannerfelt-Arthrodese

Was ist eine Mannerfelt-Arthrodese?

Vollversteifung des Handgelenks mit einem Stab. Sind Handgelenke bei Rheumatikern zerstört und schmerzhaft instabil, müssen sie begradigt und stabilisiert werden. Bei durch rheumatoide Arthritis angegriffenen Handgelenken ist eine Fixierung mit Platte und Schrauben nicht möglich. Die Knochen sind sehr weich, Bänder sind oft kaum noch vorhanden. Daher erfolgt die Versteifung hier mit einem Stab.

Therapieschritte und Nachbehandlung

In der Operation wird der noch vorhandene Knorpel entfernt. Das meist nach speichenseitig abgewinkelte Handgelenk wird in wieder gerade ausgerichteter Position mit einem von streckseitig eingebrachten Stab, einem sogenannten Rushrod, fixiert. Die Knochen werden quasi „aufgefädelt“. Nachfolgend erfolgt eine 6 – 8 wöchige Ruhigstellung in einem Unterarmgips. Der Stab wird nur entfernt, falls er stören sollte.

Operation nach Kapandji

Was ist eine Operation nach Kapandji?

Versteifung des körperfernen Gelenks zwischen Elle und Speiche und Schaffung eines Scheingelenkes im Ellenschaft. Ein funktionierendes Gelenk zwischen der körperfernen Elle und Speiche ist für die Umwendbewegungen notwendig. Treten hier Verschleißerscheinungen und Schmerzen auf, ist die sogenannte Operation nach Kapandji eine bewährte Behandlungsmethode.

Therapieschritte und Nachbehandlung

Dabei wird das Gelenk zwischen Elle und Speiche mit zwei Schrauben versteift. Um weiterhin die Umwendbewegungen des Unterarms zu ermöglichen, wird ein Teil des Ellenschaftes entfernt. Hier finden dann die Drehbewegungen statt. Nach der Operation erfolgt eine sechs wöchige Gipsruhigstellung. Die Schrauben müssen nicht wieder entfernt werden.

 
 
 
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    Chefärzte der Abteilung für Obere Extremität, Hand- und Mikrochirurgie am Immanuel Krankenhaus Berlin

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