Kleinzehendeformitäten
Unter dem Begriff Kleinzehendeformitäten werden Fehlstellungen der zweiten bis fünften Zehe zusammengefasst. Hierzu zählen Krallen- und Hammerzehen. Das Tragen unpassender Schuhe kann die Erkrankung verstärken.
Kontakt
Was versteht man unter Kleinzehendeformitäten?
Unter dem Begriff Kleinzehendeformitäten werden Fehlstellungen der 2. – 5. Zehe zusammengefasst. Hierzu zählen Krallen- und Hammerzehen. Die Bezeichnung der Deformitäten ist nicht einheitlich, vielerorts wird auch der Begriff Klauenzehe verwendet.
Ursachen
Meist treten Kleinzehendeformitäten als Begleiterscheinung zu einer bestehenden Spreizfußdeformität auf. Das Tragen inadäquater Schuhe kann den Verlauf beschleunigen. Zudem können anlagebedingte Bindegewebsschwächen das Auftreten eines Spreizfußes mit Ausbildung (eines Hallux valgus und/oder) von Kleinzehendeformitäten begünstigen. Häufig treten sie in Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen auf, teilweise hängen sie ursächlich mit neurologischen Erkrankungen zusammen.
Diagnostik
Beschwerden treten häufig durch mechanische Reizung und sich ausbildende Beschwielung im Bereich der hochstehenden kleinen Zehengelenke sowie an den Zehenspitzen auf. Zusätzlich kommt es durch die veränderte Lastverteilung häufig zu Beschwerden unter den Mittelfußköpfchen, einer sogenannten Metatarsalgie.
Neben der ausführlichen Anamnese erfolgt zunächst eine klinische Untersuchung. Hierbei werden Fehlstellungen und eventuelle Instabilitäten beurteilt. Wichtig sind hierbei auch die Haut- und Weichteilverhältnisse, eventuell vorhandene Durchblutungs- oder Empfindungsstörungen. Als bildgebende Diagnostik wird in den meisten Fällen ein Röntgenbild des Fußes in 2 Ebenen unter Belastung angefertigt.
Therapie
Konservative Therapie
Als konservative Therapie ist vor allem eine Therapie der Spreizfußdeformität wichtig. Hierzu werden in der Regel orthopädische Einlagen nach Maß angefertigt, welche den Fuß in seinem Längs- und Quergewölbe unterstützen und teilweise eine Weichbettung der Mittelfußköpfchen vermitteln.
Operative Therapie
Bei sehr ausgeprägten Deformitäten, schnellem Voranschreiten der Fehlstellung und nach ausgereizter konservativer Therapie kommen unterschiedliche operative Verfahren in Betracht, welche sich nach dem Ausmaß der Fehlstellung, eventuell vorhandenen Kontrakturen/Luxationen oder bereits aufgetretenen Durchblutungsstörungen im Bereich der Mittelfußköpfchen richten.
- PIP-Arthrodesen
- Sehnenverlängerungen
- Sehnentransfers
- Weil-Osteotomien