Tennisarm (Epicondylitis humero radialis)
Ein Tennisarm, auch Tennisellenbogen genannt, ist eine Sehnenreizung am Ellenbogen.
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Was ist ein Tennisarm?
Der Tennisarm bezeichnet einen radialen (außenseitigen) Epicondylus des Oberarms. Die Diagnose Tennisarm, bzw. Tennis-Ellenbogen beschreibt mehr ein Symptom als ein Krankheitsbild. Es handelt sich hierbei um eine Schmerzlokalisation am radialen, also außenseitigen Epicondylus (Knochenvorsprung) des Oberarms mit Ausstrahlung in die Unterarmmuskulatur.
Welche ersten Warnsignale deuten auf einen Tennisarm hin?
- verspannter Muskel am Unterarm
- kraftlose Hände
- Schmerzen am Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellenbogens (bei Druck)
- schmerzende Muskeln am Ellenbogen
- Bei einem fortgeschrittenem Tennisarm werden die Schmerzen im Bereich des Ellenbogens stärker. Dies kann man gut überprüfen, indem man das Handgelenk gegen einen Widerstand, wie z. B. eine Tischkante, nach oben drückt.
Was sind mögliche Ursachen?
Häufig wird die Erkrankung „Tennisarm“ durch eine ungewohnte, starke körperliche Belastung ausgelöst, wie z. B. Tennisspielen, Golfen oder schweres Heben. Hierher auch der Name des Symptoms. Ein Tennisarm kann aber ebenso durch monotones Arbeiten (z. B. Computertätigkeiten, Hausarbeit oder bestimmte Musikinstrumente) ausgelöst werden. Der Grund für die Schmerzen ist eine Ansatzentzündung der Unterarmstreckmuskeln am äußeren Oberarmknochen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
In der Regel werden akute Beschwerden frühzeitig symptomatischen mit Krankengymnastik therapiert. In der Kombination mit antientzündlichen Medikamenten und der Anwendung einer speziellen Bandage kommt es rasch zur Besserung der Beschwerden bis hin zur Ausheilung des Tennisarms. Auch bei chronischen Verläufen, also dem Anhalten der Symptome länger als 6 Monate, sollte die konservative Therapie des Tennisarms effektiv und ausreichend lange durchgeführt werden, bevor eine operative Therapie in Erwägung gezogen wird. Was hilft also gegen einen Tennisarm?
Folgende mögliche Verfahren werden hier empfohlen - wichtig ist aber immer die individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Therapie:
- Ruhe des vom Tennisarm betroffenen Arms
- Kinesio-Taping, eine Behandlungsmethode (z. B. bei einem Tennisarm) die durch das Auftragen von elastischen Klebebändern auf die Haut, die Wirkungsmechanismen und Strukturen unseres Körpers therapeutisch beeinflusst. Im Gegensatz zu herkömmlichen festen Tapes und Bandagen, die zur Stabilisierung und Ruhigstellung von Gelenken dienen, stimuliert und unterstützt das Kineso-Tape die Bewegungen der Muskulatur und der Gelenke. Darüber hinaus beeinflusst es die Schmerzrezeptoren und wirkt positiv auf die Blut- und Lymphzirkulation ein.
- Querfriktion des Sehenansatzes. Hierbei handelt es sich um ein krankengymnastisches Verfahren zur Schmerzlinderung und lokalen Mobilisation, das an Sehen und Muskeln ansetzt. Dehnung der Extensoren. Vorsicht: Bei fortgeschrittenem Tennisarm sind diese Übungen unter Umständen nicht ratsam.
- Ultraschall lontophorese (ultraschallgestützte Wäretherapie) und Elektrotherapie Kompression durch Bandagen
- lokale Injektionen mit entzündungshemmenden Medikamenten, wie beispielsweise Cortison
Bleibt die oben beschriebene Therapie jedoch erfolglos, wird die OP Indikation für Ihren Tennisarm nach Durchführung einer differenzierten Diagnostik des Ellenbogens mit konventionellem Röntgen und vor allem einer MRT-Untersuchung gestellt. Entscheiden Sie sich für ein operatives Vorgehen, sollte der Ellenbogen nicht nur offen, durch einen Hautschnitt, sondern unbedingt auch arthroskopisch, also Minimalinvasiv operiert werden. Dies ist unerlässlich, um mögliche gelenkinnere Ursachen für den chronischen Verlauf erkennen und behandeln zu können. Eine der häufigsten Ursachen für den chronischen Verlauf des Tennisarms ist die Instabilität des äußeren Kapsel-Bandapparates.
Mehr Informationen zu den operativen Maßnahmen eines Tennisarms erhalten Sie hier