Psychologischer Konsiliardienst
Die Abteilungen für Innere Medizin, Rheumatologie und Klinische Immunologie des Immanuel Krankenhauses Berlin Wannsee und Buch haben einen Psychologischen Konsiliardienst, in dem drei Diplom-Psychologinnen tätig sind.
Kontakt
Aufgabenbereich
Das Aufgabenfeld des Psychologischen Konsiliardienst an den Standorten Wannsee und Buch umfasst die Mitbehandlung bei der Diagnostik, Psychotherapie und Beratung von Patienten, sowie die Beratung und Unterstützung des Behandlungsteams.
Rheumatische Krankheiten und chronische Schmerzen stellen oft eine Belastung der Alltags- und Lebenssituation eines Menschen da. Manchmal können aber auch unbewältigte Belastungen im beruflichen oder privaten Bereich Krankheiten verstärken oder sogar auslösen. Hier können kognitiv verhaltenstherapeutische Einzelgespräche helfen, schmerzfördernde und schmerzaufrechterhaltende Faktoren im persönlichen Alltag zu erkennen, Zusammenhänge zu verstehen und Wege der Krankheits- und Schmerzbewältigung gemeinsam zu erarbeiten. Auch in akuten Krisensituationen besteht die Möglichkeit, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bei Bedarf erfolgt eine Beratung bezüglich weiterführender ambulanter Maßnahmen.
Die Psychologinnen arbeiten in engem Kontakt mit den Stationsärzten und dem gesamten Behandlungsteam, so dass möglichst schnell erkannt werden kann, ob ein psychotherapeutisches Behandlungsangebot für den einzelnen Patienten notwendig ist. Dem Patienten steht es frei, dieses Angebot anzunehmen. Manche Patienten äußern auch selbst bei ihrer Aufnahme oder später den Wunsch nach psychologischer Unterstützung.
Als Entspannungsverfahren wird die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson angeboten, bei dem durch die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden kann. Gerade für chronisch kranke Menschen ist die Durchführung regelmäßiger Entspannungsübungen ein wichtiger Baustein des ganzheitlichen Behandlungsansatzes.
Therapeutisches Angebot
- Klinische Diagnostik
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Kurzberatung
- Krisenintervention
- Gespräche gemeinsam mit Angehörigen
- Beratung bezüglich ambulanter Maßnahmen
- Verhaltenstherapeutische Gruppe Schmerz
- Verhaltenstherapeutische Gruppe Stress
- Verhaltenstherapeutische Gruppe Fibromyalgie Syndrom
- Offene Gesprächsgruppe (Buch)
- Progressive Muskelentspannung (Gruppe)
Kognitive Verhaltenstherapie
Kognitive Verhaltenstherapie will dem Betroffenen seine Gedanken und Bewertungen bewusst machen, diese gegebenenfalls verändern und in konkrete Verhaltensweisen umsetzen. Dabei zielen die psychologischen Einzelgespräche darauf ab, krankheitsfördernde und aufrechterhaltende Belastungsfaktoren im persönlichen Alltag auszumachen und alternative Wege zu beleuchten. Auf der Grundlage des bio-psycho-sozialen Modells werden die verschiedenen Komponenten herausgearbeitet und über hilfreiche weiterführende Maßnahmen beraten.
Verhaltenstherapeutischen Gruppe
Im Zentrum der verhaltenstherapeutischen Gruppe steht die Anleitung zur Selbsthilfe und die Befähigung der Patienten, mit der Erkrankung besser umgehen zu können. Dies geschieht durch die interaktive Bearbeitung gruppenrelevanter Probleme und Themen, ausgehend von den bisherigen Erfahrungen der Patienten. Ziel ist die Förderung der Krankheitsakzeptanz und ein aktiver, annehmender und achtsamer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und Krankheitsbedingungen.
Progressive Muskelentspannung
Die Progressive Muskelentspannung wurde Anfang des letzten Jahrhunderts von dem amerikanischen Mediziner E. Jacobsen entwickelt. Jacobsen fand heraus, dass innere Spannungszustände wie Angst, Schmerzen und Stress zu einer Anspannung der willkürlichen Muskulatur des Bewegungsapparats sowie der unwillkürlichen Muskulatur innerer Organe führen. Er konnte nachweisen, dass die Herabsetzung der Muskelspannung die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden des Menschen positiv beeinflusst. So kann das Verfahren helfen, den Teufelskreis aus Schmerzen, Anspannung und schlechtem Befinden zu durchbrechen. Hierzu wird durch die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht.