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Was ist eine Schmerztherapie?

Nahezu alle diagnostischen und therapeutischen operativen Maßnahmen sind mit Schmerzen verbunden. Eine konsequente und effektive Schmerztherapie kann die perioperative Erholung fördern und die Komplikationswahrscheinlichkeit reduzieren.

Die Schmerztherapie erfolgt standardisiert nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird auf Ihre Bedürfnisse angepasst. Die Basismedikation, in der Regel in Form von Tabletten, wird nach einem festen Zeitschema verabreicht, unabhängig, ob Sie Schmerzen haben oder nicht.

Diese Medikation alleine reicht am Operationstag und gegebenenfalls auch in den ersten postoperativen Tagen nicht aus und wird durch eine Zusatzmedikation (starke Schmerzmittel wie Opioide) ergänzt. Wir führen regelmäßige Messungen der Schmerzstärke durch, um für Sie die optimale Therapie zu finden.

Um Schmerzen zu therapieren, stehen uns vier verschiedene Methoden zur Verfügung:

Schmerzpumpen

Bei sehr starken Schmerzen oder hohem individuellen Bedarf kann der Einsatz einer Schmerzpumpe sinnvoll sein. Diese spezielle Infusionspumpe wird an den venösen Zugang angeschlossen. Über einen Druckknopf können Sie selbst kleine Mengen eines Schmerzmittels abrufen, das direkt in die Blutbahn gelangt und so sehr schnell wirkt.

Die Programmierung der Pumpe obliegt dem Anästhesisten. Er legt die Dosis pro Knopfdruck, den Zeitabstand und gegebenenfalls die Tageshöchstdosis fest und verschließt dann die Pumpe. Zu Ihrer Sicherheit ist die Pumpe so eingestellt, dass eine Überdosierung auch durch mehrmaliges Drücken nicht möglich ist. Sollten Änderungen notwendig werden, erfolgen sie nur nach Rücksprache.

Schmerzkatheter

In vielen Fällen wird für die anschließende Schmerztherapie ein dünner Kunststoffschlauch in die Nähe der Nerven gelegt. Die Anlage des Schmerzkatheters erfolgt unter sterilen Bedingungen im OP.

Das Schmerzkatheterverfahren bietet eine Reihe von Vorteilen. So beschränkt sich die Schmerztherapie auf den Ort der Schmerzentstehung. Außerdem sind weitere Schmerzmittel in der Regel nicht notwendig. Dadurch werden Unverträglichkeiten oder Übelkeit vermieden. Durch die annähernde Schmerzfreiheit kann eine gezieltere Krankengymnastik erfolgen. Im Anschluss mindert eine frühere Mobilisation das Risiko einer Thrombose oder Lungenentzündung.

Die Katheter bleiben so lange liegen, wie Sie sie brauchen. Das Betäubungsmittel kann fortlaufend oder auch nur bei Bedarf darüber gegeben werden.

Akutschmerzdienst

Der Akutschmerzdienst ist ein Team aus Fachärzten und speziell ausgebildetem Pflegepersonal, den sogenannten Pain nurses. Diese Pflegekräfte sind das Bindeglied zwischen Arzt und Patient. Sie dürfen nach Absprache selbstständig Schmerzvisiten machen und die Behandlung überwachen. Wir können Ihnen durch den Akutschmerzdienst ein professionelles und auf Ihre Situation zugeschnittenes Schmerzmanagement bieten.

Therapie chronischer Schmerzen

Länger dauernde Schmerzen können sich zu einer chronischen Schmerzkrankheit entwickeln. Die Schmerzen und in der Regel eine lange Vorgeschichte mit vielen erfolglosen Therapieversuchen beeinflussen das physische, psychische und soziale Befinden und damit die Lebensqualität Betroffener und ihrer Angehörigen.

Ein bio-psycho-soziales Krankheitsverständnis berücksichtigt diese vielfältigen Facetten. Eine gute Zusammenarbeit verschiedener Fachabteilungen und Berufsgruppen ist für die erfolgreiche Behandlung Ihrer Schmerzen essentiell. Es gibt eine Vielfalt von Behandlungsmöglichkeiten, dazu zählen nicht nur Medikamente sondern auch Physiotherapie, psychologische, naturheilkundliche und alternative Verfahren.

Zu den naturheilkundlichen Verfahren

Wir versuchen, die für Sie individuell richtige Behandlungsmethode herauszufinden, Ihr Verständnis für die Zusammenhänge, in denen ihre Krankheit steht, zu fördern und geben Ihnen Rat und Anleitung, wie Sie sich später selbst helfen können.