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Kleinzehendeformitäten stellen häufig bei den Patienten ein großes Problem dar. Druckstellung, offene Stellen, „kein passendes Schuhwerk” sind die häufigsten Gründe für eine Fehlstellung. In den letzten Jahren hat sich die Fuß- und Vorfußchirurgie deutlich weiterentwickelt. Vor einigen Jahren (und zum Teil immer noch) standen resezierende Verfahren im Vordergrund, also Verfahren, bei denen Gelenke entfernt wurden. Hier kam es jedoch zu deutlichen Funktionseinbußen vor allem bei der Biomechanik. 

Heute sind aber durch die zunehmende Spezialisierung und durch neuere Erkenntnisse, auch bei den kleinen Zehen, gelenkerhaltende Verfahren möglich.

Ursache

Schuhe, Erkrankungen und Vererbungen sind ursächlich für eine Schwäche der Kapsel- und Bandstrukturen des Fußes.

Konservative Therapie

Durch eine adäquate konservative Therapie kann häufig eine deutliche Linderung der Beschwerden erreicht werden – eine Korrektur der Fehlstellung ist jedoch nicht möglich. Gutes Schuhwerk und individuell angepasste Einlagen stützen das geschwächte Längsgewölbe. Durch Fußgymnastik wird die verkümmerte Fußmuskulatur trainiert. Dehnungsübungen (Stretching) der Ober- und Unterschenkelrückmuskulatur wirken der verkürzten Achillessehne entgegen.

Eine operative Therapie empfehlen wir

Welche Operationsmethode sollte angewandt werden?

Grundsätzlich wird versucht, eine gelenkerhaltende Operation durchzuführen, vor allem die Grundgelenke sollten nicht, wie lange Zeit üblich, teilweise entfernt werden. Voraussetzung ist jedoch ein noch ausreichend erhaltener Gelenkknorpel und eine ausreichende Gelenkbeweglichkeit. Bei den Mittelzehengelenken kommen auch versteifende Operationen in Frage.

Insgesamt existieren viele verschiedene OP-Verfahren zur Korrektur der Kleinzehenfehlstellungen, von denen sich unter Experten aber nur einige wenige durchgesetzt haben. Welche Technik zur Anwendung kommt, hängt von verschiedenen Kriterien wie dem Grad der Fehlstellung, dem Ausmaß der Arthrose, Begleiterkrankungen sowie dem Alter und den Ansprüchen des Patienten ab und wird individuell festgelegt.

Je nach Deformität kommen Verschiebeoperationen, Knochenkorrekturen, Sehnenverlagerungen und Sehnenverlängerungen in Betracht. In einigen Fällen muss der Zeh für eine gewisse Zeit stabilisiert werden und ein kleiner Draht eingebracht werden.

Nachbehandlung

Nach der Operation dürfen Sie am ersten Tag aufstehen, die Mobilisation wir im Regelfall mit einem Spezialschuh durchgeführt. Zu Beginn ist meist eine Entlastung durch Unterarmgehstützen notwendig. Eine Kontroll-Röntgenuntersuchung führen wir nach sechs Wochen durch. Dann erfolgt, falls erforderlich, die Entfernung des Drahtes und der Übergang auf normale Schuhe.