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Was ist ein EKG?

Ein Elektrokardiograph ist ein Gerät, das in der Lage ist, den während der Herzaktion entstandenen „Strom“ über verschiedene am Körper des Patienten angebrachte Elektroden zu messen. Die Ströme werden verstärkt und dann als Elektorkardiogramm (EKG) ausgedruckt.

Wann kommt ein EKG zum Einsatz?

Rhythmus:

Liegt ein normaler Herzrhythmus vor? Dieser ist definitionsgemäß der sogenannte Sinusrhythmus. Er entsteht durch einen „Impulsgeber“ in der rechten Herzvorkammer (Vorhof), der als Sinusknoten bezeichnet wird. Häufige Rhythmusstörungen sind z. B. Extraschläge (Extrasystolen) oder der Verlust einer geordneten Aktion der Herzvorhöfe, das Vorhofflimmern.

Erregungsfortleitung:

Der am Sinusknoten entstandene Impuls wird über die Herzvorkammer zum sogenannten AV-Knoten weitergeleitet. Dieser ist in etwa am Übergang von Herzvorkammer und Herzkammer (Ventrikel) lokalisiert. Ist die Erregungsfortleitung hier gestört, kann ein Fortleitungsblock (AV-Block) entstehen. Dieser wird je nach Ausprägung in den AV-Block 1.- 3. Grades eingeteilt, wobei die Störung bei der Erregungsfortleitung so schwer sein kann, dass der Patient einen Herzschrittmacher benötigt.

Fort- und Weiterleitungsstörung in den Herzkammern:

Nachdem der elektrische Impuls den AV-Knoten passiert hat, gelangt dieser über ein verzweigtes Leitungssystem in die beiden Herzkammern, um dort die Muskelzellen zu einer koordinierten Aktion (Kontraktion) anzuregen. Dieses Leitungssystem wird auch in mehrere Schenkel (Wege) unterteilt. Funktioniert die Fortleitung in diesen nicht mehr, kann es zu einem Schenkelblock kommen. Auch hier gibt es Unterteilungen nach Lokalisation und Schwere des Blockes. Häufig ist z. B. der Linksschenkelblock (betrifft die linke Herzkammer).

Schädigung des Herzmuskels:

Im letzten Abschnitt der Herzstromkurve werden überwiegend die am Herzmuskel selbst entstandenen Potentialänderungen abgebildet. Man spricht in diesem Bereich auch von der Erregungsrückbildung am Herzen. Veränderungen in diesem Abschnitt sind oft bedingt durch eine mehr oder weniger starke Schädigung der Herzmuskelzellen. Über die verschiedenen Ableitungen im EKG sind Rückschlüsse auf die Lokalisation der Schädigung des Herzmuskels möglich (z. B. rechte oder linke Herzkammer, vordere oder hintere Herzmuskelwand). Ganz entscheidend sind die gemessenen Veränderungen bei der Diagnose eines Herzinfarktes. Durch die unterbrochene Versorgung des Herzmuskels mit Blut (und somit auch Sauerstoff), kann es zum Absterben von Herzmuskelzellen kommen. Hieraus resultiert oft eine Veränderung der Herzstromkurve in den geschädigten Gebieten. In der Rheumatologie sind insbesondere Veränderungen von Bedeutung, die auf eine Entzündung des Herzmuskels hindeuten können.

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